Kunst und Wein - ein Projekt mit der französischen Partnerschule 2014 (Video)
Lernen für einen guten Zweck
Lernen und dabei 1.452,- € zugunsten krebs-, chronisch und schwerkranker Kinder zu erwirtschaften, das ist das Ergebnis von vier Projekten der Klasse IK10a der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Trier. Die Summe kam zustande, indem 17 angehende Industriekaufleute der Oberstufe ihr Schulwissen über Marketing und Projektmanagement in die Praxis umsetzen. Stolz konnten die Berufsschüler am Mittwoch das Geld Dr. Block von der Villa Kunterbunt e.V. überreichen und von ihren Ideen und Einsatz berichten.
Auszubildende der Hochwald Foods GmbH organisierten auf dem Hermeskeiler Bauernmarkt ein Glücksrad mit Werbeprodukten, die ihr Ausbildungsbetrieb ihnen kostenlos zur Verfügung stellte. Auch konnten sich die Besucher bei strömenden Regen mit heißem Kakao aufwärmen. Eine zweite Gruppe verkaufte nach dem Motto "Iss ´nen Hotdog für den guten Zweck" in der Berufsbildenden Schule Wirtschaft über 200 der berühmten heißen Hunde. Mitarbeiter der Laeis GmbH und der Türelemente Borne GmbH konnten bei einer weiteren Gruppe Blumensträuße ordern. Die Idee kam in den beiden Betrieben so gut an, dass 100 Blumensträuße gebunden werden mussten und viele Mitarbeiter noch Geld spendeten. Nachdem eine rein männliche Gruppe Ideen wie Umzugstrupp oder Busfahrt zu einem Bundesligaspiel verwerfen musste, verkauften die fünf nach Weihnachten in der Fußgängerzone an Umtauschwütige heißen Glühwein, der wiederum vom Ausbildungsbetrieb Herres Sekt stammte.
"Die Betriebe unterstützen ihre Auszubildenden sehr bei diesem Projekt. Das ist einerseits durch Sachspenden wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg des Projektes, gleichzeitig macht sich aber auch die Wertschätzung für das Engagement der Schüler deutlich. Für mich als BWL-Lehrerin darf der erwirtschaftete Gewinn bei der Benotung des Projektes keine Rolle spielen. Ich muss schauen, ob die Schüler gelernt haben, Arbeitspakete zu schnüren und Meilensteine festzulegen. Auch ist wichtig, dass die Schüler ein schlüssiges Marketing-Konzept entwickeln. Dass hindert mich aber nicht daran, mich über die 1.452,- € zu freuen, die wir der Villa Kunterbunt überreichen konnten!", freut sich die Klassenlehrerin Anette Kapfenberger von der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Trier.
Von der Produktidee bis zur Markteinführung
Der Kreis junger Unternehmer Trier (KJU) zeichnete das Wirtschaftsgymnasium Trier für die erfolgreiche Teilnahme am
IHK - Schulpreis WiWicus - Wirtschaft in der Schule aus.
KJU - Sonderpreis
(Innovation, Kreativität und die Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge)
Einführung in die projektorientierte Unterrichtsphase
Mit welcher Vorabeinstellung starten die Schüler in die projektorientierte Unterrichtsphase?
Ohne über irgendwelche genaueren Informationen zum geplanten Unterricht zu verfügen, bringen alle Teilnehmer ihre momentane Stimmung in Bezug auf das bevorstehende Unterrichtsvorhaben mit einem Klebepunkt auf einer Skala von "miserablem Regenwetter" über "heiter bis wolkig" bis zu "schönstem Sonnenschein" zum Ausdruck.
Welche konkreten Wünsche, Befürchtungen und Erwartungen haben die Schüler an das Marketingprojekt?
Eine spontane Kartenabfrage gibt darüber Auskunft.
Was ist denn nun ein "Projekt"?
Eine methodische Einführung mit dem Titel "Phasen und Merkmale von Projekten" macht die Schüler mit den Grundzügen der Projekttheorie vertraut.
Vorstellung der Rahmensituation und Kick-Off
Schlagzeile in der Tagespresse: Ein Safthersteller wechselt sein komplettes Marketingteam aus. Hintergrund der personellen Umstrukturierungsmaßnahmen ist der drastische Rückgang der Absatz- und Umsatzzahlen. Liegt dies nur an den Entwicklungen auf der Nachfragerseite?
Sicherlich nicht - Versäumnisse im bisherigen Marketingmanagement sind offensichtlich. Wie sonst ist es zu erklären, dass es einigen Mitbewerbern gelingt, gegen den rückläufigen Trend zu wachsen?
Von dem neuen Marketingteam erhofft sich der bekannte Safthersteller nun interessante Konzepte ...
Die Schüler werden mit der Rahmensituation der gesamten Unterrichtseinheit konfrontiert. Fünf Teams werden gebildet; jede Schülergruppe schlüpft von jetzt an in die Rolle des neuen Marketingteams und stellt sich der Herausforderung. Die erste Teamversammlung zum Start in die neuen Aktivitäten - das Kick-off-Meeting - steht auf dem Programm ...
Wie im Film...
In "Was Frauen wollen" bringt die neue Marketingleiterin Darcy McGuire frischen Wind ins Unternehmen: Gleich beim ersten Meeting verteilt sie Kartons mit Utensilien, zu denen sich jeder ihrer Mitarbeiter bis zum nächsten Tag ein Marketingkonzept einfallen lassen soll.
Jedes Schülerteam erhält eine solche "Kreativkiste". Inspiriert vom Kisteninhalt starten die Teams ein Brainwriting:
Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um den Saftladen (im wahrsten Sinne des Wortes) wieder in Schwung zu bringen? Ob sie es schaffen, in knapp 30 Minuten erste Konzeptideen zu sammeln und diese anschließend in einer Pressekonferenz bekanntzugeben?
Die vielfältigen (ersten) Schülerideen zeigen auf, welche unterschiedlichen Aspekte unter dem weiten Begriff "Marketing" zu subsumieren sind.
Die Teilaspekte werden geordnet und zu einem Marketingmanagementprozess zusammengefügt - der inhaltliche Rahmen der Erarbeitungsphase ist damit abgesteckt.
Erarbeitung spezieller fachlicher und methodischer Grundlagen
Die Geschäftsleitung schickt alle Mitarbeiter der Marketingabteilung zu speziellen Fachseminaren. Ein Workshop über Marketingstrategien, eine Veranstaltung zur Produktpolitik und eine Fortbildung zum Thema Werbebriefing. Wer besucht welches Seminar? - Hierüber entscheiden die Teams selbst. Eine Bedingung stellt die Geschäftsleitung: Jeder frisch geschulte Experte muss anschließend seinen Kollegen über die Inhalte des besuchten Seminars berichten ...
Wo steht das Unternehmen mit seiner derzeitigen Produktpalette? Die Portfolioanalyse ist ein geeignetes Instrument, um die derzeitige Position zu analysieren. Wo liegen Wachstums- und Ertragschancen bzw. Risiken? Welche Produkte sind besonders zu fördern, welche können ohne besondere Förderung weiter "laufen" und welche sollten aus dem Markt genommen werden? Mit Hilfe eines Excel-Blasendiagramms lässt sich das Produktportfolio anschaulich darstellen - fächerübergreifender Unterricht steht auf dem Programm. Wie generiert man möglichst viele Ideen für neue Produkte oder die Produktgestaltung? Kreativitätstechniken heißt das Zauberwort - z.B. eine morphologische Matrix oder Brainwriting.
Individuelle Projektplanung der Gruppen
Zielgerichtete Projektplanung und -management wird großgeschrieben: Nachdem die Schüler nun eine Vorstellung vom inhaltlichen und zeitlichen Umfang ihres Projektes entwickelt haben, erstellt jedes Team einen individuellen Projektplan als Maßnahmenkatalog mit Zuweisung von Verantwortlichkeiten und Angabe des Zeitrahmens.
Angewandte Marktforschung
Das Gewinnen von Informationen über die derzeitigen und die zu erwartenden Bedingungen, unter denen das Saftunternehmen handelt steht am Anfang der Marketingplanung und muss mehr oder weniger während des gesamten Verlaufs der Produkteinführung betrieben werden. Angewandte Marktforschung heißt für die Schüler: Auswerten von Fachzeitschriften, Marktanalysen und -studien, Interpretation von Charts, aber auch die Planung, Durchführung und Auswertung gezielter Befragungen mit einem speziell dazu entwickelten Fragebogen.
Zwischenbesprechung
Die Geschäftsleitung wünscht, an einer Abteilungssitzung des Marketingteams teilzunehmen, um sich über die bisherigen Aktivitäten und Vorhaben zu informieren - ein Rollenspiel, das den Gruppenmitgliedern zeigt, wo sie gerade stehen.
Expertengespräch
Wer kann besser über eine Produkteinführung berichten als ein Experte, der sich tagtäglich in seiner Berufspraxis mit Produktinnovation beschäftigt?
Ein Mitarbeiter von Procter & stellt die Einführung der Pringles auf dem deutschen und europäischen Markt von der Produktidee bis zur Einführung im Handel vor. Die Schüler erhalten Anregungen für das eigene Konzept und können den Fachmann mit Fragen löchern.
Impulse zur Kommunikationspolitik
- Warum steigen Jugendliche aus Milch aus? Lässt sich dies mit einer guten Marketing-Strategie ändern? Die aktuelle Image-Kampagne der CMA für Milch wird genauer unter die Lupe genommen.
- Was sind Erfolgsfaktoren für die Gestaltung der Werbemittel? Es werden erfolgreiche Plakatwerbung, sowie aktuelle Fernseh- und Kinospots angeschaut und die verwendeten Gestaltungstechniken analysiert. Dazu wird auch in die Werbewirkungsforschung hineingeschnuppert.
Präsentation der Gruppenergebnisse als Abschluss der Rahmensituation
"The presentation day": Das Marketingkonzept steht und muss nun der Geschäftsleitung vorgestellt werden - und zwar überzeugend, denn das neue Marketingteam möchte schließlich seine Bewährungsprobe erfolgreich bestehen. Beamerpräsentationen, Overheadfolien, Plakate, Video - hier sind den Teams keine Grenzen gesetzt.
Betriebserkundung in Deutschlands feinem Saftladen:
Nach einer geführten Betriebsbesichtigung heißt's am Nachmittag bei Merziger Fruchtgetränke gleich nochmal "Präsentation der Marketingkonzepte" - diesmal vor echten Marketingprofis, die anschließend die vorgestellten Ergebnisse mit den Schülerteams diskutieren.
Reflexion und Evaluation der projektorientierten Unterrichtsphase
Hat sich die Stimmung nach Abschluss der Unterrichtsreihe verändert?
Befragen wir das Stimmungsbarometer...
Wie beurteilen die Schüler die Projektphase? Welche Rückmeldung geben die Lehrer?
Die Evaluation erfolgt mit einem Fragebogen und in einem Gespräch. Und Noten gibt's auch.
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Geld für Kinder und Projekte
Rund 10.000 Euro hat die Berufsbildende Schule Wirtschaft gesammelt. Das Geld kommt sozialen Projekten und dem Förderverein der Schule zugute.
Die Berufsbildende Schule (BBS) Wirtschaft Trier hat in Anlehnung an die landesweite "Aktion Tagwerk" eine Aktionswoche veranstaltet, um für die "Stiftung Leontine" soziale Projekte in Ruanda sowie den Förderverein der Schule finanziell zu unterstützen. Damit will die Schule einen wichtigen Beitrag sowohl zur Erfüllung ihres Leitbilds als auch zur Förderung des sozialen Verantwortungsbewusstseins der Schüler und Auszubildenden leisten.
Die "Stiftung Leontine" initiiert nachhaltige soziale Projekte in Ruanda. Im Fokus steht dabei die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Die Stiftung leistet Hilfe für Straßenkinder, für die Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten, für Flüchtlingskinder und Aids-Waisen. Die Stiftung fördert Schulen, Waisenheime und Ausbildungsbetriebe, weil Bildung für Kinder und Jugendliche armer Familien die einzige Chance auf eine bessere Zukunft ist.
Der Beitrag der BBS Wirtschaft bestand für die Berufsschulklassen in einer "Dienstleistungswoche" und in einem "Dienstleistungs- und Infotag" für die Vollzeitklassen. Die Berufsschüler machten in Ausbildungsbetrieben einen Arbeitstag, wofür das Unternehmen dem Förderverein Geld spendete. Die Schüler der Vollzeitklassen boten am Aktions- und Infotag in der Schule selbst Dienstleistungen (z.B. Autoreinigung) an. Ein Schüler-Musikduo musizierte außerdem vor der Porta Nigra, zwei Klassen sammelten in der Innenstadt für das Projekt. Insgesamt wurde durch die Aktivitäten und Spenden rund 10.000 Euro eingenommen. Allen, die in irgend einer Weise mitgeholfen haben, gilt ein herzlicher Dank.
Angewandtes Projektmanagement
Die Klasse HBFORG12A hat im Fach Projektmanagement Schulungen mit unterschiedlichen Inhalten angeboten. Das Projektteam mit Jan Porteset, Melanie Metzen, Pascal Diehl und Robin Chan befragten bei der 90-minütigen Schulung "Sicherheit und Erste Hilfe im Büro" erst einmal die Teilnehmer, welche Unfallursachen in Büros häufig vorkommen. Den Mitschülern wurden Tipps gegeben, wie sie Unfallrisiken minimieren können und was zu tun ist, wenn ein Unfall eingetreten ist.
Als Expertin hatte das Projektteam Frau Hoffmann eingeladen, die in einer Behinderteneinrichtung in Luxemburg arbeitet. Gemeinsam mit ihr wurde der Einsatz eines Defibrillators, das Anlegen eines Druckverbandes, die stabile Seitenlage, die Herzdruckmassage und die Mund-zu-Mund-Beatmung demonstriert. Die Teilnehmer waren alle sehr begeistert von dieser Schulung und der Appell des Projektteams, Erste-Hilfe-Maßnahmen regelmäßig aufzufrischen, kam bei den Mitschülern an.