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Ein Schuljahr lang führte Gabriele Groß, neue Schulleiterin an der Berufsbildenden Schule Wirtschaft Trier, kommissarisch die Schulleitungsgeschäfte, bevor ihr nun offiziell im Rahmen einer Schulfeier die Ernennungsurkunde der Ministerin für Bildung, Dr. Stefanie Hubig, überreicht wurde.

Elgar von Klitzing begrüßte in seiner Funktion als stellvertretender Schulleiter der BBS Wirtschaft die zur Amtseinführung geladenen Gäste, das Lehrerkollegium sowie Schülerinnen und Schüler, die von Gabriele Groß unterrichtet werden.

„Es wird nicht langweilig sein“, kommentierte Rainer Uhlendorf, Leiter des Referats Berufsbildende Schulen der ADD, als er zur Amtseinführung die Herausforderungen und Chancen ansprach, die in den kommenden Jahren auf die Schulleiterin der größten Schule im Aufsichtsbezirk zukommen werden: Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler für die mit der vierten industriellen Revolution verbundenen Änderungsprozesse, Reform der Höheren Berufsfachschule, Positionierung des berufsbildenden Schulwesens, Raumnot der berufsbildenden Schulen in Trier, Nachwuchsmangel im Lehrerberuf.

Stellvertretend für die Stadt Trier als Schulträger nahm Schuldezernent Andreas Ludwig die Einführung der Schulleiterin vor und thematisierte dabei auch konkrete Entwicklungsbereiche, wie die fehlende Sporthalle für die berufsbildenden Schulen, Stellplatzmangel und notwendige Brandschutz- und Sanierungsmaßnahmen.

Ulrich Schneider, Geschäftsführer Ausbildung der IHK Trier, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass aus Sicht der IHK nahtlos an die sehr gute Zusammenarbeit der Vorjahre angeknüpft werden konnte. In Zeiten des Fachkräftemangels, abnehmender Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze und einer heterogenen Zielgruppe seien die dualen Partner auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen. Nur so könnten Arbeits- und Lernbedingungen so gestalten werden, dass die jungen Leute für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt gewappnet würden.

Andreas Zietz, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Schulleiter der berufsbildenden Schulen, wünschte seiner Kollegin eine erfolgreiche Amtszeit mit Durchhaltevermögen, Kraft und Weitsicht, um die Herausforderungen wie Digitalisierung und landesweite Weiterentwicklung von BBS 4.0 mit der ihr eigenen Natürlichkeit und den Erfahrungen aus den bisherigen Schulleitungsfunktionen zu meistern.

Die Personalratsvorsitzende Bärbel Bach spiegelte der neuen Schulleiterin zurück, dass sie dem Kollegium von Anfang an sehr offen entgegengetreten sei. Das Kollegium fühle sich unterstützt, beispielsweise im Umgang mit schwierigen Schülern. Sie wünsche sich auch zukünftig einen stets konstruktiven Dialog zwischen Schulleitung und Kollegium, so dass Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte gerne in dieser Schule lernen, unterrichten und vertrauensvoll und wertschätzend zusammenarbeiten.

Seline Hisgen, Schülervertreterin, fand es prima, dass Gabriele Groß die SV dabei unterstützte, die Fastnachtsfeier an der BBS Wirtschaft wieder ins Leben zu rufen und für Schülerinnen und Schüler bei Problemen ansprechbar ist. Im Englischunterricht gelänge es ihr, die Schülerinnen und Schüler selbst nach drei Stunden Mathe und BWL für lebhafte Diskussionen zu aktuellen Themen zu begeistern.

 

Hey Gaby, legen Sie jetzt los!

Ein Highlight war das Theaterstück „Schulentwicklung“, in dem die Schülerinnen und Schüler der Kurse Darstellendes Spiel „das ultimative Schulentwicklungskonzept“ überreichten, in dem sie intakte Räume, weniger Statistik, freien WLAN-Zugang, kleinere Klassen, Klimaanlagen, Wiedereinführung von Personalausflügen u. v. m. forderten. Frei nach Pink Floyds „We don’t need no education“ ermunterte die Theatertruppe in ihrem Song ihre Chefin, innovativ weiterzumachen: „Hey Gaby, legen Sie jetzt los.“

„Ich freue mich, nach meinem Probejahr immer noch Schulleiterin zu sein“, so Gabriele Groß in ihrem Schlusswort. Sie arbeite in einem Team von motivierten Direktoren, Lehrerteams, mit einem Kollegium, das eine gute Mischung aus Erfahrung und frischer Begeisterung in sich vereint und sich in vielen Projekten engagiert. Das Zusammenspiel müsse funktionieren – mit Schülern, Lehrern, Eltern, Betrieben und Kammern. Klare Strukturen und eine Zusammenarbeit auf hohem fachlichen Niveau seien ihr wichtig. Von Konfuzius entlehnt sie ihr Motto „Das Lernen ist wie ein Meer ohne Ufer.“ Auch der Lehrer als Lernbegleiter dürfe und müsse ein Lernender sein. Zudem thematisierte sie die Vielfalt und Bedeutung des Systems der berufsbildenden Schulen für die Gesellschaft. Abschließend gab Gabriele Groß einen Ausblick auf konkrete Aufgaben und Projekte, die nun an ihrer neuen Schule anstehen. Dazu zählen beispielsweise der Aufbau einer Schülerbibliothek als Selbstlernzentrum, die Pflege und der Ausbau internationaler Kontakte, die Nutzung von Synergieeffekten mit den Nachbarschulen und die Teilnahme am rheinland-pfälzischen Schulentwicklungsprojekt EQuL zur Stärkung von Eigenverantwortung, Qualitätsmanagement und Lehr- und Lernkultur an berufsbildenden Schulen.

Lehrerband und Kollegiumschor ernteten großen Beifall für die musikalische Gestaltung der Feier. Für eine kulinarische Überraschung sorgte die Schülerfirma „Chiller – die Schülerwirtschaft“, die den Empfang der Gäste organisierte.

Fotos von der Einführungsfeier ...

Monika Leinen 11/2017