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Wir leben in einer Welt, die als chaotisch, stressig, verwirrend, aber auch als solidarisch, vielfältig und voller Chancen wahrgenommen wird. Die eigene Wahrnehmung ist sehr emotionsgeladen und wird häufig durch die anhaltende Covid-19 Pandemie mit negativen Empfindungen verstärkt. Auch im Schulalltag zeichnet sich dieses Bild ab, die Schüler*Innen wurden in den zwei Jahren Pandemie geprägt, sie nehmen eine Gesellschaft wahr, die von Ungerechtigkeit, fehlender Toleranz und auch vielen Ängsten gekennzeichnet ist.

Eine Möglichkeit der Bewältigung und der Verarbeitung solcher Thematiken zeigt sich bereits jeher in den Künsten, von Musik, über Literatur und Poesie bis hin zur Malerei. Die Kunst bietet einen Zugang zur Reflexion und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Umwelt. Sie eröffnet einen geschützten Raum, den wir alle heute doch so intensiv suchen, lädt uns ein zu verweilen, unser Innerstes zu erforschen und ehrlich und achtsam mit unserer eigenen Gedanken- und Emotionswelt in Verbindung zu treten und diesen Strukturen eine Stimme zu verleihen, die im Alltagsleben häufig zu verstummen scheint.


„Kunst sollte immer der Ort bleiben, der persönlich sein darf.“


Genau hier setzt Ken Yamamoto mit seinem Poetry Workshop an, den er im Rahmen einer digitalen Konferenz mit zwei Lerngruppen der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Trier durchgeführt hat. Hier möchten wir besonderen Dank dem Literaturbüro Mainz aussprechen, das uns diese Workshops ermöglicht hat! Weiterer Dank gilt auch Herrn Kowoll, der das Projekt an der BBS Wirtschaft initiiert und engagiert unterstützt hat. Der Deutsch-Grundkurs der 12. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums unter der Leitung von Frau Becker und die Berufsfachschule 2 unter der Leitung von Frau Polzin konnten in den Genuss eines mehr als dreistündigen Workshops zum Thema Poetry-Writing kommen.


„Man kann nur Kunst über das machen, was das eigene Leben ist.“


Kunst als der Ort, der dem Persönlichsten ein Gesicht verleiht, ist auch davon geprägt, dass sie viele Emotionen offenlegt und dadurch auch eine Unsicherheit hervorruft. Eine Unsicherheit, die für uns alle, auch für die Schüler*innen der BBS Wirtschaft, in einer klaren und kommunizierten Selbstreflexion mündet, die in unserem alltäglichen Leben häufig viel zu kurz kommt. Ken Yamamoto begegnete ebendieser durch seine authentische, offene und sympathische Art und hat es geschafft, die Schüler*innen (trotz der Einschränkung einer Onlinekonferenz) nicht nur zu motivieren, sondern auch zu inspirieren. Der Workshop zeichnete sich besonders durch die wertschätzende Art Yamamotos aus, auch persönliche Äußerungen wurde ausreichend Zeit eingeräumt, sodass alle Teilnehmer*innen motiviert, gefördert aber auch gefordert wurden!


„Wir leben in einer Welt, in der keiner mehr persönlich sein darf. Alles wird mit Filtern geschönt.“


Die Phasen des Workshops trafen auf rege Begeisterung, führten sie alle in kleinen Schritten an das eigene Schreiben heran. Häufig wird im Bereich der Kunst geäußert, dass man etwas nicht könne. „Ich kann nicht schreiben.“, ist häufig eine Aussage, die vor einem solchen Workshop getroffen wird, doch konnten alle lernen oder vielmehr erkennen, dass sie diese Fähigkeit doch besitzen. Ken Yamamoto konnte mit seinem Workshop einen Rahmen bieten, der allen eine Sicherheit gab, sich mit eigenen Gedanken und Emotionen auseinanderzusetzen und diesen einen Raum zu geben. Neben der kreativen und äußerst selbstreflexiven Erstellung von Texten, die zu einer ganz besonderen Atmosphäre beigetragen hat, war es vor allem wichtig zu erkennen, dass Kunst nicht geschönt sein muss; denn sie stellt unsere Auseinandersetzung mit unserem Inneren dar, mit allen Ecken und Kanten - und genau diesen Erkenntnisprozess konnten alle Schüler*Innen durchlaufen.

Insgesamt wurde der Poetry Slam-Workshop im Nachhinein als „durchgehend interessant“, „entspannt“, „sehr motivierend“, „unterhaltsam“ und „total kurzweilig“ beschrieben. Man habe nicht auf die nächste Pause gewartet - so die Teilnehmenden, nicht umsonst sei die Aktivität des gesamten Kurses durchweg so hoch gewesen.

Eine der wohl prägnantesten Erkenntnisse aus Schülerperspektive war vermutlich, „dass Kunst sehr individuell ist“ und jeder kreativ sein kann. Abschließend soll noch erwähnt sein, dass die Teilnehmenden ihrer eigenen Aussage nach gemerkt haben, dass Ken Yamamoto seine Tätigkeit sehr gerne ausübt und für den Poetry Slam brennt. Wir möchten uns sehr für dieses tolle Erlebnis bedanken und hoffen, Ken Yamamoto in Zukunft wieder begrüßen zu dürfen!

Jacqueline Becker, Patrick Marx

  03 Onlinekonferenz BGY

  04 Workshop BGY

  05 Gruppenbild BGY

  06 Gruppenbild BF2

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